Großstadtleben mit FOMO – und der Ruf nach Natur
Als niedersächsisches Dorfkind hat mich die Ausbildung in die Stadt gezogen, genauer gesagt nach Hamburg. Klar war da zu Beginn die Angst vor der Größe und der Anonymität. Doch dann habe ich die Elbe des Nordens geliebt. Die Architektur, das Wasser, den Kiez, das Grün. Wunderschön.
Dann ging es beruflich nach Berlin. Größer, lauter, voller. Wow. Ich hatte zu Beginn das, was man heute FOMO nennt: Fear of missing out. So viele Möglichkeiten. So viele Events. So viele Menschen. Aber auch: so wenig Ruhe. Fast jedes zweite Wochenende zog es mich raus – in den Wald, an die Seen, irgendwohin ins Grüne. Rückblickend wurde in Berlin meine Naturliebe so richtig wach. Und doch: Ich wusste tief in mir – Berlin & ich – das ist nicht für immer.
Der erste Winter in Potsdam – und trotzdem dieses Gefühl
Vor gut 2,5 Jahren bin ich mit meiner Familie im Winter nach Potsdam gezogen. Es war grau. Still. Kalt. Und trotzdem: Ich habe mich sofort wohlgefühlt. Hier, in einem alten Dorfteil, wo die Häuser nicht genormt sind, die Straßen leicht krumm und wo sich morgens das Vogelkonzert wie ein kleiner Willkommensgruß anfühlt. Und als ich das erste Mal wieder Slalom auf einer ruhigen Straße fuhr, fühlte ich mich plötzlich zurückversetzt in meine Kindheit. In das Gefühl von Sicherheit und Ankommen. Spätestens im Frühling, wenn es hier überall blüht und duftet, war klar: Ja. Hier will ich bleiben.
Der Ortsteil, der zu mir passt
Unser Viertel ist gewachsen, nicht geplant. Es hat Charakter, alte Gärten, kleine Überraschungen. Besonders mag ich das Krongut Bornstedt, das nur einen Katzensprung entfernt liegt. Früher habe ich dort als Eventmanagerin das Sommerfest des Landes Brandenburg organisiert. Eine intensive, aufregende Zeit. Ich habe sogar meinen 30. Geburtstag dort „gefeiert“. Und ich weiß: Irgendwann werde ich hier wieder ein Event umsetzen.
Stadt UND Natur: das Beste aus beiden Welten
Potsdam ist für mich nicht das eine oder das andere. Es ist das sowohl-als-auch: Natur pur – jeden Tag vor der Haustür Kultur, Restaurants, Sport, Schulen – alles da. Und Berlin? In 30 Minuten erreichbar. Es ist genau diese Mischung, die ich gebraucht habe. Ein Hund hilft natürlich auch. Seit wir ihn haben, begleitet mich die Natur noch konsequenter durch den Alltag. Morgens Yoga mit Blick in den Garten, Vogelstimmen auf dem Schulweg und Hunde-Spaziergänge durch alte Alleen.
Heimat ist kein Ort. Es ist ein Gefühl.
Für mich bedeutet Heimat heute: Ein Ort, der mich atmen lässt. Der nicht perfekt sein muss, aber zu mir passt. Ein Ort, der mir Ruhe gibt – und Raum. Ich glaube: Jede:r hat ein eigenes Gefühl von Heimat. Für manche ist es die Stadt. Für andere ein Bauernhof. Und das ist gut so.
Lust auf mehr Naturinspiration, kleine Selfcare-Hacks und Infos zu Events in Potsdam & Umgebung? Dann trag dich zum Newsletter ein – und bleib mit mir verbunden.